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• Erstellungsdatum 2. Februar 2006
• Zuletzt aktualisiert 7. Mai 2018

Solarenergie – Lass die Sonne rein! 2006-02

Liebe Leserin, lieber Leser,

jeder wird mal gerne Meister. Deshalb sind auch so viele Meistertitel zu vergeben: tadtmeister, Regionalmeister, Landesmeister, Europameister und natürlich Weltmeister. Nicht nur im Fuß- oder Handball. Auch im Fingerhakeln gibt es Titelkämpfe ebenso wie im  Tauziehen oder Baumstammweitwurf. Seit 2001 gibt es den Meistertitel sogar für den Solarsport. Dabei werden Städte und Gemeinden geehrt, die die Nutzung der Sonnenergie engagiert vorantreiben.

Auch in diesem Jahr wird es in der Solarbundesliga wieder einen Meister geben, der im Rahmen der Messe „Intersolar“ in Freiburg am 24. Juni feierlich präsentiert wird. Die vergangenen drei Jahre ging der Titel an die Stadt Freiburg, die deshalb bei vielen als die Solarhauptstadt Deutschlands gilt. Das ist sicher nicht ganz falsch. Schließlich begrüßt Freiburg seine Gäste schon am Bahnhof mit dem Solartower. Schließlich haben wir eine Solarfabrik. Und schließlich leben hier in der Region eine ganze Menge engagierter Menschen, die tatsächlich sehr viel für den Ausbau der Solarenergie und anderer erneuerbarer Energien getan haben. Nur: Was hat die Stadt selbst geleistet, um sich mit dem Titel Solarhauptstadt schmücken zu dürfen? Leider nicht viel. Es fehlt an Eigeninitiative und phantasievollen Konzepten. Wo man auch hinhört: allerorten wird das fehlende Engagement in der Stadtverwaltung bemängelt, ja sogar darüber geklagt, dass sie den Initiativen der örtlichen Bürger und Unternehmen eher Hindernisse in den Weg legt und bürokratische Hürden aufbaut, statt sie nach Kräften zu fördern. Was ist zum Beispiel mit den konkreten Vorschlägen passiert, die das Freiburger Klimabündnis der Stadt Ende des vergangenen Jahres gemacht hat? Statt sie offensiv aufzugreifen wurde nur lamentiert und herumgeeiert. Für eine Stadt, die nicht nur mit der Solarmeisterschaft hausieren geht, sondern sich gerne auch als Öko-Hauptstadt präsentiert, eigentlich ein Skandal.

Dabei will Freiburg doch bis 2010 zehn Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen decken und den Kohlendioxid-Ausstoß gegenüber 1990 um 25 Prozent verringern. Von beiden Zielen ist die Stadt leider noch weit entfernt. Das Schlimme daran: Es fehlt der Stadtspitze und -verwaltung offensichtlich an Kreativität und Ideen, wie diese noch zu erreichen sind.

Dennoch wird Freiburg dank seiner engagierten Bürger auch in diesem Jahr wieder um die vorderen Plätze der Solarbundesliga mitspielen. Der fesa e. V. will dazu beitragen, dass dies so bleibt und hat deshalb in diesem Heft der Solarregion einige interessante Informationen rund um das Thema Solarenergienutzung für Sie zusammengetragen. Auf dass wir noch viele Male den Meistertitel holen! Trotz der lähmenden Lethargie der Stadt.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Marcus Brian
PR-Berater und Vorstand des fesa e.V.

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